Zucht einer Ananas

Oft habe ich etwas über die Vermehrung einer Ananas gelesen und wollte das nun einmal mit dem Bromeliengewächs selbst ausprobieren.

Ich kaufte also kurzentschlossen im Februar 2019, nachdem zwei vorherige Versuche bereits gescheitert waren, erneut eine Frucht im einem Supermarkt und löste den Blattschopf mit einer schwungvollen Drehbewegung von der Frucht. nach Entfernung der unteren Blätter durch vorsichtiges ziehen nach unten kamen die ersten Wurzelansätze zum Vorschein. Der am Schopf noch befindliche kegelförmige Ansatz von Fruchtfleisch wurde mit einem beherzten Schnitt entfernt, die Schnittstelle zur Desinfektion in Holzkohle getaucht und das ganze für einen Tag auf dem Heizkörper im Bad angetrocknet.

Drei an unteren Ende des Blattansatzes in den Strunk eingeführte Zahnstocher bildeten eine Auflage für das Wasserglas, in das der Blattschopf nun zur Bewurzelung gesetzt wurde. Durch die Zahnstocher stelle ich sicher, dass sich nur der Strunk, nicht aber die Blätter, im Wasser befanden.

Wenn man anderen Berichten zu diesem Thema Glauben schenken darf wird so ein Blattschopf in zwei bis vier Wochen in Wasser bewurzelt. Bei mir dauerte es satte drei Monate, also bis Mai 2019, bis sich eine erste Wurzel zeigte. Ich beließ den Schopf noch weitere 2 Wochen im Wasser und setzte ihn, nachdem sich weitere Wurzeln leicht ausbildeten, in einen Topf mit Kokoserde.

Ende Juli war es dann so weit: Der Schopf war angewachsen, und es zeigte sich ein Austrieb in der Mitte des Blattschopfes sowie ein seitlicher Austrieb. Bereits eine Woche später, also Anfang August, zeigte sich der zweite seitliche Austrieb. 


Am 21. August wiesen alle Triebe, insbesondere der hellgrüne Mitteltrieb, bereits deutliche Zuwächse auf.


Wir haben nun den 25. September, und die Pflanze hat einen richtigen Schub bekommen.


Am 4. Oktober haben die Seitentriebe  die alte Schopfhöhe erreicht, der Mitteltrieb ist  doppelt so hoch.

Wie alle anderen Bromeliengewächse auch wird die Ananas nicht über die Erde, sondern über die Blatttrichter mit Wasser versorgt. Hier sollte aber darauf geachtet werden, dass nicht zuviel Wasser zu lange in den Trichtern steht, da die Pflanze  sonst faulen kann. Dünger wird sparsam über das Gießwasser in die Erde verabreicht, keinesfalls in die Trichter. Für die langsam wachsende Pflanze gilt: lieber etwas sparsam düngen. Ein evtl. Nährstoffmangel lässt sich schnell beheben, bei einer Überdüngung gestaltet sich das schon schwieriger.