Fruchtfolge und Mischkulturen

Fruchtfolge

Die Begriffe Drei- und Vierfelderwirtschaft hat sicher jeder schon einmal gehört. Es geht dabei vereinfacht darum, im Laufe der Jahre eine Fläche so zu bewirtschaften, dass der Boden nicht permanent ausgelaugt wird und dadurch ermüdet, sondern sich im Laufe der Bewirtschaftung auch wieder erholen kann. Das gilt nicht nur für die Landwirtschaft, sondern in besonderem Maße auch für den Kleingarten.

Bei guten Gartenböden kommt die dreijährige Fruchtfolge zum tragen. Ein Beet trägt dabei im ersten Jahr die Starkzehrer, im zweiten Jahr die Mittelzehrer und im dritten Jahr die Schwachzehrer. Im vierten Jahr beginnt der Kreislauf von vorne.

Bei schwachen Gartenböden schließt sich im vierten Jahr eine Gründüngung an, man spricht hier also von einer vierjährigen Fruchtfolge.

Vor-, Haupt- und Nachkultur

Für den Gartenboden ist es immer von Vorteil, wenn er nicht nackt ist. Man kann ihn also zeitweise sich selbst überlassen, oder aber man nutzt ihn für den Großteil des Jahres für geplante Kulturen: eine kurze Vorkultur im Frühjahr, die Hauptkultur ab Mai, und die Nachkultur im Spätsommer.

Mischkulturen

In der Natur kommen eigentlich nur Mischkulturen vor. Es wachsen also verschiedene Pflanzen nebeneinander, die sich vertragen und gegenseitig unterstützen. Im Kleingarten macht man sich diesen Effekt ebenfalls durch die Beetzusammenstellung zunutze.

Klassisches Beispiel ist das indianische Milpa-Beet, bestehend aus Mais, Bohnen und Kürbis, die sog. "Drei Schwestern". Der Mais stellt die Kletterhilfe für die Bohnen dar, die Bohnen reichern Stickstoff aus der Luft im Boden an und versorgen damit die anderen Schwestern, und der Kürbis bedeckt das Beet und schützt es damit vor Austrocknung und Beikräutern. So profitiert jede der Schwestern von der anderen.

Ein anderes Beispiel:

Tomaten schützen Kohl vor Raupen. Kohl schützt Sellerie vor Sellerierost. Und Sellerie schützt Tomaten vor Blattlausbefall. Damit schützen sich diese drei Pflanzen gegenseitig vor verschiedenen Schädlingen. Zudem sind alle drei Starkzehrer. Sie stellen also eine gute Besetzung als Hauptkultur für das erste Jahr der Fruchtfolge dar.

Welche Pflanzen üben einen positiven Einfluss aus?

Basilikum

lockt Insekten an, schützt Gurken vor frühem Mehltau

Blumenkohl

schützt Sellerie vor Sellerierost

Bohnen

stellt dem Mischkulturpartner Stickstoff zur Verfügung, hält Kartoffelkäfer fern

Bohnenkraut

schützt Bohnen vor schwarzer Bohnenlaus und fördert Wachstum und Aroma der Bohnen

Borretsch

lockt Insekten an und fördert dadurch die Bestäubung von z.B. Gurken und Zucchini

Buchweizen

macht Kali aus dem Boden für Sellerie verfügbar

Dill

fördert die Keimfähigkeit von Möhren und hält Schädlinge ab

Eberraute

schützt Kohl vor dem Kohlweißling

Kerbel

schützt Salat vor Läusen, Mehltau und Schnecken

Knoblauch

hat eine bakterizide und fungizide Wirkung

Kohl

schützt Sellerie vor Sellerierost

Koriander

beeinflusst den Geschmack von Kartoffeln positiv

Kümmel

beeinflusst den Geschmack von Kartoffeln positiv

Meerrettich

schreckt den Kartoffelkäfer ab

Möhren

schützen Zwiebeln vor der Zwiebelfliege

Pfefferminze

schützt Kohl vor dem Kohlweißling

Rettich

schützt Lauch vor der Lauchmotte

Ringelblume

schützt vor Nematoden und Drahtwürmern, erhöht den Ernteertrag, fördert die Bodengesundheit

Salat

schützt Radieschen und Rettich vor dem Erdfloh

Salbei

schützt Kohl vor dem Kohlweißling

Sellerie

schützt Kohl vor dem Kohlweißling, schützt Tomaten vor Blattlausbefall

Spinat

beugt gegen Kraut- und Knollenfäule bei Kartoffeln vor

Tagetes

beugt gegen Kraut- und Knollenfäule bei Kartoffeln vor, wirkt gegen Nematoden, Viren und weißer Fliege

Tomate

schützt Kohl vor Raupen

Wermut

schützt Lauch vor der Lauchmotte

Zwiebel

vertreibt die Möhrenfliege

Welche Pflanzen nehmen einen positiven Einfluss auf?

Bohnen

Bohnenkraut schützt vor schwarzer Bohnenlaus und fördert Wachstum und Aroma der Bohnen

Gurken

Basilikum und Borretsch locken Insekten für Bestäubung an, Basilikum schützt vor frühem Mehltau

Kartoffeln

Koriander und Kümmel beeinflussen den Geschmack positiv, Meerrettich und Bohnen schrecken den Kartoffelkäfer ab, Spinat und Tagetes beugen der Kraut- und Knollenfäule vor

Kohl

Eberraute, Pfefferminze, Salbei und Sellerie schützen vor dem Kohlweißling, Tomate schützt vor Raupen

Lauch

Rettich und Wermut schützen vor der Lauchmotte

Möhren

Dill fördert die Keimfähigkeit und hält Schädlinge ab, Zwiebeln und Lauch vertreiben die Möhrenfliege

Radieschen

Salat schützt vor dem Erdfloh

Rettich

Salat schützt vor dem Erdfloh

Salat

Kerbel schützt vor Läusen, Mehltau und Schnecken

Sellerie

Blumenkohl und Kohl schützen vor Sellerierost, Buchweizen macht Kali aus dem Boden verfügbar

Tomaten

Sellerie schützt vor dem Blattlausbefall

Zucchini

Basilikum und Borretsch locken Insekten für Bestäubung an

Zwiebel

Möhren schützen vor der Zwiebelfliege