Mein Garten 2019

 

Das Jahr 2019 begann mit nassen Füssen in Lübeck: Am 2. Januar führte nicht nur die Trave Hochwasser, sondern auch der Elbe-Lübeck-Kanal. an dem die Gartenanlage liegt. Ob meine Parzellen betroffen waren, kann ich nicht sagen, da ich an dem Tag nicht im Garten war. Die Wege haben aber sichtlich gelitten. In meinen Lauben waren keine Wasserspuren zu erkennen. Anderen in der Kleingartenanlage erging es da deutlich schlechter. Die folgenden drei Bilder wurden mir freundlicherweise zur Verfügung gestellt und sollen das Ausmaß verdeutlichen:

 

Im Vorwege habe ich diverse Beetpläne erstellt, die Mischkulturen vom Frühjahr bis zum Herbst in Form von Vor-, Haupt- und Nachkultur beinhalten. Diese Planung basierte auf einen Start der Vorkulturen im März. Da der Boden aber ohnehin sehr feucht war, und im März teils kräftige Niederschläge hinzu kamen, waren die Beete so feucht, dass an eine Aussaat nicht zu denken war. Palerbsen und Neuseeländer Spinat säte ich dennoch aus, aber wie befürchtet faulte durch die hohe Feuchtigkeit die Saat in der Erde. Der Spinat keimte erst gar nicht, und von vier Metern Palerbsen kamen ganze drei Pflanzen zum Vorschein. Die Umsetzung der Planung fiel also buchstäblich ins Wasser. Noch Anfang April standen die Wege zwischen den Beeten teilweise unter Wasser, so dass die meisten Sämereien erst Mitte April in die Erde kamen.


Beet 1 bis 6

Hier sind 6 Mischkulturbeete zu sehen, die je 4,8 m² groß sind. Als Vorkultur wächst derzeit überwiegend Spinat, teilweise aber auch Salat und Radieschen. Hinten rechts steht noch der Knoblauch aus dem Vorjahr, in dem Beet davor wächst teilweise noch Feldsalat sowie vereinzelt Pflücksalat, der sich in 2018 selbst zur Aussaat brachte. Diese Beete sollen mittelfristig durch Hochbeete ersetzt werden.

Beet 7

In diesem Beet sollten 3 Reihen Steckzwiebeln sowie als Bodendecker der Neuseeländer Spinat beheimatet sein. Die Zwiebeln wachsen kräftig vor sich hin, der Spinat hingegen hat es, wie eingangs schon erwähnt, leider nicht geschafft. Es befinden sich aber inzwischen wieder mehrere Pflanzen in Anzuchttöpfen und werden in den nächsten Tagen hierher versetzt.



Beet 8

Dieses ehemalige Gewächshaus ist sicher nicht mehr so richtig schön, aber für diese Saison kann es noch als Tomatenunterstand dienen. Die vorderen Fenster habe ich entfernt, und als Dachersatz dient eine transparente Folie. Es bietet Platz für 12 Tomatenpflanzen, vier davon stehen dort bereits. Die Nähe zu den Kartoffeln ist zwar nicht ganz günstig, aber diese stehen nicht in Hauptwindrichtung, und die Tomatenblätter sollen ausreichend vor Feuchtigkeit geschützt sein, so dass die Kraut- und Braunfäule hoffentlich ausbleibt.

Beet 9

Vor dem Tomatenunterstand ist ein Zwiebelbeet in der Entstehung. Und bei der Menge an Steckwiebeln, die ich gekauft habe, wird das auch voll. Direkt vor den Unterstand stehen selbst gezogene Gemüsezwiebeln, davor werden dann die Restmengen Stuttgarter Riesen und Snow Ball, die in den anderen Beeten keinen Platz fanden, untergebracht. Die Zwiebelmenge reicht vermutlich aus, um Zwiebelsuppe für ein Jahr zu kochen. Im nächsten Jahr gibt es nur einen Beutel Steckzwiebeln.



Beet 10 bis 14

Im Hintergrund am Zaun landen die verbliebenen Knollen der letztjährigen Kartoffelernte. Davor befinden sich drei Beete (eines ist bereits zu erkennen), von denen die beiden hinteren mit je zwei Reihen Belana-Frühkartoffeln bepflanzt sind. Zwischen den Kartoffelreihen habe ich je eine Reihe Kohlrabi ausgesät. Im dem vorderen der drei Beete habe ich 6 Paprika gepflanzt. Rechts und links befinden sich je eine Reihe Möhren und Rettich. das Beet wurde mit einer Art "Fußbodenheizung" aus Zweigen, Laub und halbreifem Kompost versehen, um den Folientunnel von unten ein wenig zu erwärmen. Am Beetende ist noch Platz für vier Chili-Pflanzen. Links des Rhabarber ist Rucola gesät, rechts sind Kartoffeln gelegt.

Beet 15

Dieser ehemalige Komposter wird aufgelöst. An seine Stelle tritt zunächst ein weiteres Kartoffelbeet. Nach der Saison wird der Rhabarber geteilt und hierher und in Beet 10 hinten am Zaun gepflanzt.



Beet 16 und 17

Diese beiden Beete beheimaten für die nächsten Jahre die Erdbeeren. In dem zweiten Beet stehen derzeit allerdings noch die vier Pflanztöpfe mit dem Strauchbasilikum (v.l.n.r. African Green, African Blue, Paprikabasilikum und Gorbatschow). Sobald das erste Beet voll ist (ich finde derzeit noch ständig Erdbeerpflanzen im Garten) räumen die Töpfe ihren Platz.

Sonderbeete

Das linke Bild zeigt die Kräuterecke. Das Maggikraut landet aufgrund seiner Größe rechts der Pflanzsteine. 

Die ausgedienten WC-Schüssel und der Spülkasten werden die neue Heimat für die Kletter- bzw. Hängeerdbeeren. Wenn alles nach Plan läuft ergibt das eine Wand voller Erdbeeren.


An diesem Spalier wachsen Him-, Tay- und Brombeeren. Eine weitere Himbeere steht weiter rechts. Zusätzlich sind hier Erdbeeren gepflanzt.

Auf dem zweiten Bild (wird noch hochgeladen) sind bereits ansatzweise die Sträucher der Johannis- und Blaubeeren zu erkennen.


Am 18. Mai kann man bei den ersten Beeten bereits deutlich erkennen, was es werden soll: Kartoffeln, Spinat, Erbsen, Radieschen, Salat und Zwiebeln. An dem Kartoffelkraut sind nur geringe Frostspuren vorhanden. Der Salat weist ein paar Lücken auf. Offenbar hat die Saat teilweise neue Freunde gefunden, denn im Balkonkasten keimte er lückenlos. Die ersten Spinatblätter sind bereits erntereif. Ich hoffem dass der Spinat in den anderen Beeten noch aufholt, wenn in zwei Wochen wird der Platz für die Hauptkulturen gebraucht.

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Nach fast einem Jahr sind nun auch an anderer Stelle deutliche Unterschiede zu erkennen:

Inzwischen haben wir Mitte Juli. Nach einer kurzen Hitzewelle im Vormonat ist es eigentlich viel zu kalt. 20 Grad sind schon die Ausnahme. Radieschen und Spinat sind schon länger kpl. abgeerntet. Nun sind auch die Palerbsen dran und machen Platz für den Grünkohl. Die Erträge bei den Erbsen waren gefühlt eher gering, was aber auch an der späten Keimung durch die erforderliche Nachsaat im April sowie an einer teilweisen späteren Verrieselung der Blüten gelegen haben dürfte. Das linke Bild zeigt die von ca. 40 Pflanzen geernteten Schoten, das rechte die teilweise bereits herausgelösten Erbsen.

Die bisher geöffneten Schoten enthielten drei bis zehn Erbsen. Aufgrund des geringen Ertrages wird vermutlich die gesamte Ernte für eine Neuaussaat in 2020 verwendet. Ein Keimtest verlief positiv.

Die ersten Rettiche sind geerntet, diese fielen sehr scharf aus. Ansonsten wachsen die ersten Gurken, Tomaten und Paprika an den Pflanzen. Mit Bohnen und Bohnenkraut hatte ich ähnliches Pech wie im Vorjahr. Das Bohnenkraut wollte erst gar nicht keinem, und bei den Bohnen ging zumindest ein Teil der Saat auf. Einige Keimlinge wurden hier, wie auch bei den Einlegegurken, offenbar auch abgefressen.


Anfang August: Die ersten Kartoffeln, Möhren und Wachsbohnen sind geerntet. Für die Grünkohlpflanzen ist ein Beet in Vorbereitung. 40 Pflanzen bringe ich wohl unter, der Rest wird verschenkt. Inzwischen hat der Garten auch mehr Licht, da zwei weitere Waldbäume gefällt wurden: eine ca. 8 Meter hohe Tanne und eine ca. 6 Meter hohe Konifere. Letzteres wird den Birnengitterrost allerdings kaum eindämmen, da in den Nachbargärten noch etliche Koniferen stehen.

Mitte August ist es viel zu kühl und zu nass. Insgesamt hat das Gartenjahr 2019 bisher bei weitem die Erwartungen nicht erfüllt. Für das kommende Jahr ist viel Luft nach oben. Eine der letzten Pflanzaktivitäten brachte 28 Grünkohlpflanzen ins Beet. Im Moment sehen sie noch ein wenig schlapp aus, aber das wird schon noch.

Demnächst stehen dann noch das stecken der Knoblauchrundlinge und -bulbillen sowie das Umsetzen und teilen des Rhabarber an.

Die Tomaten haben sich, wie es bei der Feuchtigkeit leider zu erwarten war, durch die Nähe zu den Kartoffeln und das fehlende Überdach Kraut- und Braunfäule eingefangen. Dass dieses Risiko besteht war mir bewusst, allerdings hatte ich die Hoffnung, dass es gut geht. Im nächsten Jahr erfolgt dann eine konsequente räumliche Trennung zwischen Tomaten und Kartoffeln.

Der November ist erreicht. Mit Ausnahme des Grünkohl ist alles geerntet, was zu ernten war. Der Zwetschgenlikör reift im Keller, und im Garten laufen die Vorbereitungen für die nächste Saison. Näheres dazu später. Denn derzeit ähnelt der Garten eher einer Ausgrabungsstätte. Nach der unter dem Rasen versteckten Terrasse mit 6 m² im letzten Jahr entdeckte ich seitdem eine LKw-Plane (4 m²), einen Kaninchen-Unterkiefer und kürzlich unter dem alten Komposthaufen eine Bodenplatte mit 5 m² Größe, auf der früher ein Geräteschuppen gestanden haben soll. Diese Bodenplatte gilt es nun zu entsorgen. In dem Kompost fand ich zudem einen Löffel und ein altes Messer. Wer weiß, was mich beim sieben noch erwartet.


Ende November gehen die Ausgrabungen weiter. Ich wunderte mich bereits die ganze Zeit, warum der Fußabtritt vor dem Freisitz nicht mittig vor die Tür eingelassen wurde. Als ich diesen versetzen wollte fand ich die Lösung: dort ist ein Metallrohr eingelassen. Den Sinn kann ich mir nur so erklären, dass dieses Rohr irgendwann zum Ausrichten der Terrasse verwendet wurde. Ich belasse es jedenfalls dort, um den 1 Meter breiten Weg durch den künftigen Tomatenunterstand und später die Neuverlegung der davor befindlichen Terrasse auszurichten. Den Betonsockel unter dem Pfosten habe ich kurzerhand unter dem künftigen Weg vergraben. Dadurch spare ich mir die Entsorgung.

Als weiteres Winterbauprojekt steht noch der Neubau der Holzpforte an. Die Alte sieht nicht mehr wirklich gut aus, steht total schief, lässt sich kaum noch verschließen und hat durch das Fällen der 8-Meter-Tanne zusätzlich gelitten. Die Pforte wird ganz recht am Zaun neu errichtet, so kann ein Teil der freigelegten Bodenplatte als Weg mitgenutzt werden. Das Holz liegt bereits bereit. muss aber teilweise noch trocknen. Neben die Pforte passen dann genau 6 Zaunelemente aus Bewehrrungsstahlmatten mit je 160 cm Breite.